Veranstaltungen 2010

30. Januar 2010

Ausflug nach Laufen

Auf Anregung von Willi Mattes, der seit über 20 Jahren in Laufen wohnt, organisierten wir eine Stadtführung in der früheren Kreisstadt der alten Gemeinde Kapell/Lauter. Der Mesner und Stadtrat Hans Surrer führte uns zuerst ins frühere Kapuzinerkloster, weiter über den Schlosshof zum Marienplatz. Hans Surrer erzählte aus der Geschichte der alten Salzhandelsstadt, zeigte uns die Länderbrücke und das alte Rathaus. In der Stiftskirche bewunderten wir den Kreuzgang, die Barockkrippe und die Schatzkammer mit vielen wertvollen Sakralgegenständen. Nach der Mittagspause im Gasthaus Greimel fuhren wir nach Arnsdorf und besuchten das Franz Xaver Gruber-Museum. Das alte Schulhaus, in dem der Komponist des Stille Nacht-Liedes seinerzeit wirkte, wird auch heute noch als Schule genutzt. In der gleich nebenan liegenden Wallfahrtskirche „Maria im Mösl“ sahen wir unter anderem auch die Orgel, auf der einst Gruber spielte.


5. März 2010

Vortrag über Holzkohle

Der Architekt Helmut Birner aus Unterwössen beschäftigt sich seit langem mit dem Köhlerwesen in unserer Heimat. Sein Vortrag im Surberger Pfarrheim stand unter dem Titel „Holzkohle für die heimischen Hütten Bergen und Achthal“. Anhand vieler Fotos, Zeichnungen und Dokumente erläuterte er die Holzkohleherstellung in den stehenden Meilern und den Holzkohleeinsatz, vor allem im 19. Jahrhundert, von Reichenhall bis Rosenheim.Read More

 

Die Herstellung von Holzkohle war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts neben der Holzwirtschaft für die Salinen ein Haupterwerbszweig für die Bewohner der Berggemeinden und dem dazugehörigen Vorland. Denn nur mit Holzkohle konnte man unter Luftzufuhr Temperaturen über 1000 Grad erreichen, die notwendig waren, um das Eisen aus dem Erz auszuschmelzen. Die Maxhütte in Bergen und die Hütte in Achthal waren Großabnehmer von Holzkohlen. Die Schwemmeinzugsgebiete der beiden Trauntäler mussten hauptsächlich Salinenholz liefern; für die Holzkohlegewinnung war deshalb, bei Lieferung nach Bergen und Eisenärzt, das Tal der Tiroler Achen, für das Achthal der Teisenberg zuständig.

 

Neben diesen Hauptkohleverbrauchern waren weiter erhebliche Kohlemengen nötig für die weiterverarbeitenden Nagel- und Pfannschmieden. Der Kugelhammer in Traunstein musste die Pfannbleche, Beschläge und Nägel für die Saline ausschmieden. Alle örtlichen Dorfschmiede brauchten Kohlen!

 

Birner hatte sich für diesen Vortrag auch mit den Kohlstätten in unserer Gemeinde befasst, denn auch in Surberg wurde Holzkohle gebrannt. Er war dazu eigens zu einer Sitzung in unser Archiv gekommen, ließ sich die alten Kataster zeigen, die sich glücklicherweise in unserem Besitz befinden und zog sich daraus Kopien ab. Anhand dieser Karten und den darauf eingezeichneten Meilern, sowie den Flurnamen Kohlstatt, Kohlgraben und den Hofnamen Kohlbichl und Kohler in Wüstenreit und in Oed kann man eine reges Köhlerwesen in Surberg nachvollziehen. Vermutlich wurde die Kohle von den Dorfschmieden, aber auch vom Kugelhammer in Traunstein, sowie von der Schmelze in Achthal bezogen. Es war letztendlich ein sehr aufschlussreicher und interessanter Vortrag, bei dem über 30 Personen anwesend waren.

GW.


6. Juni 2010

Mit dem Radl zu den Gotteshäusern der Nachbarschaft

Die Radltour 2010 führte uns nach Kammer, Traunwalchen und Nußdorf. 31 Personen beteiligten sich an der knapp 30 km langen Runde, darunter sechs Autofahrer.

 

Von Oed radelten wir zuerst über Haunerting durch den Eschen über Lüfteneck nach Kammer, wo uns Frau Cäcilia Reischl die den Täufer Johannes geweihte, über 550 Jahre alte Pfarrkirche erklärte. Der Mesner zeigte uns die wertvollen Altargeräte. Danach ließen wir die Drahtesel über Neuhausen und Arleting nach Traunwalchen rollen.

 

Read MoreDort zeigte uns Ortsheimatpfleger Hans Danner zuerst die Frauenbrunnkapelle, einen achteckigen Holzbau mit Zwiebelkuppel aus dem Jahr 1606. Viele alte Votivtafeln in der Kapelle bezeugen wundersame Heilungen und Rettungen durch die Muttergottes. Anschließend kehrten wir auf der Terrasse des Gasthauses Springer zum Mittagessen ein. Nach der Einkehr besichtigten wir die Pfarrkirche Mariä Geburt.

 

Weiter ging es nun entlang der Traun bis Herbstdorf, dann durch den Wald hinüber in eines der schönsten Dörfer unserer Region, nach Nußdorf. Dort wartete schon Ortsheimatpfleger Josef Ippenberger, um uns durch die spätgotische Kirche St. Laurentius mit ihren uralten Gewölbemalereien zu führen. Auf der Rückfahrt teilte sich die Gruppe. Während sich noch einige im Wirthaus Aiging eine gute Brotzeit gönnten, radelten die Anderen gleich über Weiderting, Mühlthal, Leiderting und Trenkmoos nach Hause. Für alle war es aber ein lehrreicher und gemütlicher Ausflug an einem herrlichen Sommer-Sonntag.

GW.


23. Juli 2010

Enthüllung einer historischen Grenztafel in Lauter

An der historischen Grenze zwischen Rupertiwinkel und Chiemgau, die zugleich auch die alte Grenze zwischen Salzburg und Bayern, den früheren Landkreisen Laufen und Traunstein und den früheren Gemeinden Lauter und Surberg bezeichnet, stellten wir nach dem Vorbild von Feilenreit und Palling eine Grenz-Markierungstafel auf.

 

Read MoreAls mögliche Aufstellungsorte kamen in Frage: westlich der Einöde Buchen, am Transformatorhäuschen und westlich des Grundstücks Hachinger, bzw. gegenüber auf dem Grundstück Buchner. Edi Hachinger sträubte sich anfangs gegen den von uns bevorzugten Standort neben seinem Gartenzaun, da ihn die Tafel bei den Arbeiten im Garten behindert hätte. Nachdem wir uns nicht von dieser Stelle abbringen lassen wollten, bot er uns an, die Tafel in seinem Grundstück am Schaltkasten der Telekom aufzustellen. Dort steht sie nun gut sichtbar, geschützt durch den Gartenzaun und eingebunden in die Gartenanlage an idealer Stelle.

 

Bei der Suche nach der Finanzierung kamen uns die ausführenden Firmen Ernst Kraller aus Waging und Martin Lechner aus Surberg mit einer Spende entgegen. Die Anschaffungskosten spendeten je zur Hälfte die Familien Stuhlberger aus Lauter und Gabi Schnitzlbaumer, die neue Eigentümerin des Wirtshaus Lauter. Die Gemeinde Surberg übernahm die Herstellung des Fundaments. Sepp Thullner und Gemeindearbeiter Martin Pigler legten das Fundament an und stellten die Tafel auf. Trotz des regnerischen Wetters waren sehr viele Zuschauer gekommen. Nach der Begrüßung durch Vorstand Herbert Kein und einer kurzen Ansprache von Bürgermeister Sepp Wimmer enthüllten Gabi Schnitzlbaumer und Anni Stuhlberger die Tafel. Daraufhin zogen wir ins neu eröffnete Wirtshaus Lauter. Im voll besetzten Nebenzimmer hielt Hans Roth eine Festrede, bei der er besonders das Heimatbewusstsein, betreffend den Rupertiwinkel, hervorhob. Die Moosbauernbuam bereicherten den gemütlichen Ausklang musikalisch mit ihren Ziehharmonikas.

GW.