Veranstaltungen 2011

18. Februar 2011

ortrag „Wie der Chiemsee entstand“

Gut besucht war der Vortrag von Dr. Robert Darga, dem Leiter des Naturkunde- und Mammutmuseums in Siegsdorf. Anhand von vielen Karten und Dias berichtete er von der geologischen Entwicklung unserer Heimat während und nach der letzten Eiszeit, wobei er besonders die Entstehung des Chiemsees heraushob.


6. Mai 2011

Jubiläumsabend 25 Jahre

Unser 25-jähriges Bestehen feierten wir im Rahmen eines Jubiläumsabends am Gründungsort, im Wirtshaus Lauter. Nach einem Musikstück erläuterte Vorsitzender Herbert Klein in seiner Begrüßungsrede, weshalb man damals den Verein ins Leben gerufen hatte, nämlich zur Herausgabe eines Heimatbuches. Zur Gründungsversammlung sei er damals nur gekommen, weil er sehen wollte, was da los ist. Er erwähnte besonders das Ehrenmitglied Pfarrer Karl Stadler und erinnerte in einem Totengedenken an die verstorbenen Vereinsmitglieder.

 

Bürgermeister Josef Wimmer ging in seinem Grußwort auf die rege Vereinstätigkeit, auch nach dem Erscheinen des Heimatbuches ein. Er erwähnte die Herausgabe der Heimatblätter und Kalender, die Veranstaltung von Vorträgen und Exkursionen, die Renovierung der Schneiderkapelle, sowie die Aufstellung der Grenztafel in Lauter. Der Verein leiste somit wertvolle Arbeit für die nachfolgenden Generationen.

 

Hans Roth aus Laufen, den Surbergern mittlerweile bestens bekannt durch seine bemerkenswerten Ansprachen zu verschiedenen Anlässen, stellte besonders die ehrenamtliche Tätigkeit in jenen Vereinen heraus, die sich die Erhaltung von Kulturgütern und die Förderung des Geschichtsbewusstseins zur Aufgabe gemacht haben. In seiner Eigenschaft als stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes bayerischer Geschichtsvereine überreichte er Vorstand Herbert Klein und Kassier Josef Wendlinger für ihre 25-jährige Tätigkeit die Ehrennadel mit Urkunde des Landesverbandes.

 

Der Vortrag von Albert Rosenegger aus Axdorf hatte den Titel „Ironischer Streifzug durch die Geschichte von Surberg“. Für die in seiner bekannt humorvollen Weise kommentierten Dias, die er zum größten Teil eigens für diesen Abend gemacht hatte, erntete er viel Beifall.

 

In einem Bühnenstück stellten Hanni Thullner, Maria Hollinger, Maria Zillner und Georg Wimmer die Vereinsgründung und die Aktivitäten des Vereins dar. In dem kurzen Einakter

 

wurde schnell klar, welch enormen Leistungen Vorstand und Kassier in den 25 Jahren ihres Wirkens vollbracht hatten. Deshalb beschloss der verkleinerte Ausschuss spontan, die Beiden zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Damit das Ganze auch Hand und Fuß hat, wurde Manfred Schallinger in die Handlung eingebunden, der die anwesenden Vereinsmitglieder über die Ehrung abstimmen ließ. Herbert Klein und Sepp Wendlinger wurden daraufhin in Würdigung ihrer langjährigen Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern ernannt. Für Frau Hildegard Klein gaben wir Herbert ein Geschenk mit, Anni Wendlinger überreichten wir einen Blumenstrauß.

 

Daraufhin folgte die Ehrung jener Vereinsmitglieder, die seit 1986 dem Verein angehören. Es sind dies: Alfons Burghartswieser, Alois Gnadl, Horst Grüning, Maria Hollinger, Herbert Klein, Johann und Maria Lackner, Josef und Therese Lackner, Max Lackner, Alois Lankes sen. und jun., Willi Mattes, Georg Rehrl, Karl und Anna Rosenegger, Franz Schallinger, Manfred und Ursula Schallinger, Hans Schallinger, Max Schrobenhauser, Karl Stadler, Manuela Steiner, Georg Wendlinger, Josef Wendlinger, Hans Wimmer, Georg und Rosa Wimmer.

 

Die Geehrten erhielten aus den Händen von Herbert Klein und den Damen der Vorstandschaft als Geschenk eine Flasche Wein mit einem Vereinsetikett und ein Stück Speck.

 

Während des Festabends entschlossen sich 12 Personen für die Mitgliedschaft im Heimatkundlichen Verein, wodurch er nun 103 Mitglieder zählt. Das 100. Mitglied wurde unter den Neuzugängen ausgelost; das Glück hatte Frau Angela Scherrmann, die von ihren Eltern in Abwesenheit angemeldet wurde.Sie erhielt dafür ein Rupertiwinkel-Buch, das ihre Mutter Ursula Schallinger Freude strahlend in Empfang nahm.

 

Für die musikalische Unterhaltung sorgte eine kleine Besetzung der Musikkapelle Surberg Lauter.

GW.


10. Juli 2011

Ein Bienenstand am Untersberg

Der Latschenwirt am Untersberg war Treff- und Ausgangspunkt für unsere Bienenexkursion mit dem Imker Hans Zillner aus Lauter. Einem schattigen Waldweg folgend stießen wir bald auf seinen mobilen Bienenstand. Seit 25 Jahren betreibt er hier einen Teil seiner Imkerei an wechselnden Standorten, während er in Lauter ein herkömmliches Bienenhaus bewirtschaftet. Das Gebiet des Untersberges habe er gewählt, weil er in diesem wenig frequentierten, feuchten Waldgebiet mit seiner sehr vielfältigen Vegetation ideale Verhältnisse vorgefunden habe. Zillner ist seit 1963 Imker aus Leidenschaft und legt größten Wert auf die Erzeugung von bestem Honig. 

 

Dass in Österreich höhere Anforderungen an die Qualität gestellt werden, als bei uns, kommt seinem eigenen hohen Anspruch nur entgegen.

In einem Schau-Bienenstock erklärte er uns die verschiedenen Entwicklungsstadien und interessanten Vorgänge innerhalb eines Bienenvolkes. Ein Volk besteht aus bis zu 50 000 Bienen, davon ca. 2 – 3 000 männliche Drohnen und einer Königin, die bis zu fünf Jahre leben kann. Die weibliche Arbeitsbiene lebt im Sommer ca. drei bis sechs Wochen, über den Winter vier bis sechs Monate. Von den Arbeitsbienen gefüttert und den Drohnen begattet, legt die Königin täglich bis zu 3 000 Eier, das sind bis zum 2,5-fachen des eigenen Körpergewichts. Die Entwicklung der Biene vom Ei über das Madenstadium bis zum ausgewachsenen Tier beträgt 21 Tage, bei Drohnen 24 Tage und bei der Königin nur 16 Tage.

 

Die Harmonie im Bienenvolk, sowie den Schwarmtrieb (Volksteilung) im Volk, steuert die Königin mittels Duftstoffen. Jede Biene benötigt einen genügend großen „Duftanteil“. Wird das Volk zu groß und der Duftanteil je Tier zu gering, steigt die Unzufriedenheit bis zur „Meuterei“: ohne Wissen der Königin ziehen die Arbeitsbienen durch verlängerte Fütterung einer Made mit Gelee Royal eine neue Königin heran, die zunächst streng behütet und abgeschirmt wird. Ist sie erwachsen, spaltet sich ein Schwarm ab und verlässt das bisherige Volk.

 

Etwa 150 000 Kilometer - dreieinhalb mal um die Erde – muss die Biene für ein Kilogramm Honig fliegen. Sehr viel Mühe verlangt z. B. auch das Trocknen des Nektars, der mit ca. 75 Prozent Wasseranteil in die Wabe eingelagert wird. Durch ständiges Fächeln mit den Flügeln senken ihn die Arbeitsbienen auf 17 Prozent, die Wabe erhält einen Deckel. Jetzt ist der Honig reif und kann geschleudert werden. Wird er früher geerntet, leidet die Haltbarkeit. Ein Bienenvolk braucht zur eigenen Versorgung etwa 150 kg Honig und ca. 40 kg Pollen im Jahr. Die Bienen fliegen an trockenen Tagen mit Temperaturen von über 12 Grad innerhalb eines Umkreises von drei Kilometern. Eine Biene sammelt sortentreu, sie bleibt auf einem Flug jeweils nur bei einer einzigen Pflanzenart.

 

Zillner ging auch auf die Umweltproblematik ein. Bienenschädliche Pflanzenschutzmittel kosten vielen Tieren das Leben. Aber auch sogenannte bienenfreundliche Mittel sind nicht ungefährlich: die Tiere überleben zwar den Besuch einer behandelten Pflanze; tragen aber die duftstoffbelasteten Pollen und Nektare heim. Dieser Duftstoff wird im Stock erkannt und die Biene getötet.

 

Chemie wird sofort im Honig und Wachs gespeichert und deponiert. Honig und Wachs vergessen keine Fehler, erzählte Herr Zillner, deshalb sei es so wichtig, im Materialeinsatz und der Nutzung als Lebensmittel auf die Herkunft und die Wirtschaftsweise zu achten. Der Imker ging auch auf die modernen Bewirtschaftungsformen ein. Durch Züchtungserfolge sei die Biene heutzutage geradezu brav und gefahrlos geworden. Auch die Verwendung einer Bienenflucht - halbseitige Sperre zwischen Brut- und Honigraum - senke die Gefahr von Stichen erheblich und ermögliche so die Ernte eines reifen Honigs auch bei anhaltender Tracht. Schutzanzug und Rauchpfeife seien bei ihm kaum mehr erforderlich.

 

Abschließend dankte Vorstand Herbert Klein dem Imker Hans Zillner im Namen aller Teilnehmer ganz herzlich für die spannende und hochinteressante Führung, zu der über 20 Personen gekommen waren und bei der die eigene Begeisterung des Imkers schnell auf alle Besucher übergeschlagen hatte. Mit der Einkehr beim wiedereröffneten Latschenwirt klang ein sehr gelungener Ausflug harmonisch aus, zumal auch ein heranziehendes Gewitter gewartet hatte, bis wir fertig waren.

Josef Wendlinger